In den letzten Jahren ist eine stetige Verlagerung von Fondsvermögen aus aktiv gemanagten Fondsstrategien zu passiven Strategien zu beobachten. Dies ist insbesondere auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Performance von aktiv gemanagten Fonds in der Vergangenheit weit hinter den Erwartungen der Anleger zurückgeblieben ist.

Auswirkungen der Digitalisierung

Auch in Zukunft sind hohe Mittelzuflüsse in die passiven Index-Fonds (Exchange Traded Funds (ETFs)) insbesondere in den traditionellen Anlageklassen, wie beispielsweise Aktien und Anleihen zu erwarten. Zudem wird dieser Trend zunehmend durch neue Technologien, wie Robo-Advice und die Digitalisierung des Fondsvertriebs verstärkt. Informationen über die Fonds, ihre Wertentwicklung sowie ihre Anlagestrategien sind heute bereits leicht über das Internet für jederman zugänglich. Dies erhöht die Transparenz und damit die Effizienz des Marktes. In einem solch effizienten Marktumfeld ist es schwierig für Fondsmanager durch ein aktives Management des Fonds einen zusätzlichen Nutzen für den Investor zu erwirtschaften.

Der Ruf nach Kostentransparenz wird immer lauter

Ein weiterer Grund für den Anstieg der passiven Fondsstrategien gegenüber den aktiv gemanagten Fonds ist, dass die Investoren sensibel auf die mit ihrer Investition verbundenen Kosten reagieren. Der Ruf nach Kostentransparenz wird immer lauter – MiFid II lässt grüßen! Die Gebühren eines aktiv gemanagten Fonds verringern die Performance des Fonds in einem nicht unerheblichen Maß. Dabei handelt es sich nicht nur um die reine Fondsmanagementgebühr und gegebenfalls an einen unabhängigen Anlageberater gezahlte Provisionen, sondern auch um die, verbunden mit einer Umschichtung des Investmentportfolios, höheren Transaktionskosten. Diese hohe Gebührenstruktur führt oftmals dazu, dass die aktiv gemanagten Fonds Schwierigkeiten haben ihren eigenen Vergleichsindex zu schlagen. In dem Jahresbrief an die Aktionäre seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway schreibt der US-Starinvestor Warren Buffet: Wenn Billionen Dollar von der Wall Street mit hohen Gebühren verwaltet werden, sind es gewöhnlich die Manager, die die übermässigen Profite einfahren, nicht die Kunden." Passive Fondstrategien weisen in der Regel wesentlich niedrigere Gebühren auf. Diesen Wettbewerbsvorteil der passiven Fondsstrategien muss der Fondsmanager eines aktiv gemanagten Fonds durch seine Anlagestrategie erstmal wieder aufholen.

Was sagt die Industrie?

Auf dem diesjährigen 6th Annual Fund Congress" in London wurde im Panel die Ansicht vertreten, dass die Wachstumschancen des aktiv gemanagten Fonds in den sogenannten Nicht-Traditionellen Vermögenswerten liegen. Dies gilt insbesondere für Alternative Investments, wie zum Beispiel Venture Capital und Private Equity. Ziel des aktiven Fondsmanagements muss es somit sein, sich in den nicht so effizienten Märkten zu positionieren. Hierzu ist es jedoch erforderlich die Investoren über die Vor- und Nachteile von alternativen Investments aufzuklären. Dem Investor muss klar gemacht werden, dass die alternativen Investments in der Regel nicht für kurzfristige Anlagestrategien geeignet sind.

Wo geht der Trend hin?

Abschliessend kann die Prognose gewagt werden, dass der Trend zum passiven Indexfonds im Bereich der traditionellen Anlagestrategien sich fortsetzen wird. Anders sieht es aus bei den Nicht-traditionellen Anlageklassen. Aufgrund der Komplexität der alternativen Asset Klassen ist die Expertise eines Asset Managers nahezu unverzichtbar.

The content of this article is intended to provide a general guide to the subject matter. Specialist advice should be sought about your specific circumstances.